Die Corona-Krise hat den Wirtschaftssektor vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt. Diese hat auch vor dem Fundraisingsektor keinen Halt gemacht.
Nachdem in der Schweiz wie auch im Ausland Face to Face Kampagnen und weitere Fundraising Aktionen eingestellt werden mussten, war die Prognose im NPO Bereich wenig positiv. Die Ungewissheit, ob Standaktionen wie wir sie kennen und durchführen, nach der Krise wieder von der Gesellschaft toleriert werden und wie sich das Spendenverhalten verändern wird, war gross.
Die Möglichkeit auf Kurzarbeit hat in der Schweiz viele Arbeitsstellen gesichert, im nahen Ausland waren andere da teils nicht so glücklich. Durch diese Massnahmen konnten viele Fundraisingagenturen hierzulande gleich nach Beendigung des Lockdowns wieder mit gewohnter Anzahl Mitarbeitern starten. Dies war eine enorme Erleichterung für viele Arbeitgeber.
Seit einiger Zeit hat sich die Lage nun immer mehr normalisiert und Standaktionen wie auch Haustürkampagnen konnten wieder starten. Seit der Wiederinbetriebnahme ist bereits eine Weile vergangen und die ersten Zahlen liegen vor.
Wie gut hat sich der Fundraisingsektor von der Krise erholt und wie reagieren Passanten, wenn Dialoger wieder unterwegs sind?
Auf den Strassen ist eine Solidarität deutlich spürbar und eine Ablehnung der Bevölkerung kann glücklicherweise nicht vermerkt werden. Dies berichten nicht nur die Dialoger in der Schweiz sondern auch die Kollegen im Ausland. Doch ist die Bevölkerung nach wie vor spendenbereit? Gemäss Swissfundraising weist ZEWO-Geschäftsführerin Martina Ziegerer darauf hin, dass auch während der Krise die Spendenbereitschaft in der Schweizer Bevölkerung besonders gross war. Dies kann auch Corris Geschäftsführer Baldwin Bakker so bestätigen: «Für die meisten Organisationen sind die Resultate genauso gut wie vor dem Lockdown. Für einige sogar besser.»
Die Schweizer Wirtschaft hat dank starken Massnahmen des Bundes nicht so sehr gelitten, wie anderswo. Das zeigt sich auch in den Zahlen, denn die Bevölkerung ist nicht weniger spendenbereit wie vor der Krise. Gemäss einer Statistik die an dem Talking Tuesday Event präsentiert wurde, spenden 61% der Bevölkerung nach der Krise wie gehabt, 21% sogar mehr. Doch auch im Ausland ist die Situation nicht so düster wie prognostiziert. Die meisten F2F-Agenturen sind wieder am Arbeiten. Dies zwar mit vielen Herausforderungen jedoch auch mit Erfolg. Es gilt zu erwähnen, dass eine langfristige Prognose natürlich noch ausbleibt. Es bleibt also spannend, wie sich der Fundraisingbereich international nach einer solchen weltweiten Krise entwickeln wird.