In einem Artikel in der Spendenbeilage des «Tages-Anzeigers» erzählt die Corris-Mitarbeiterin Natasha-Beth Dunwell (23) aus Wald ZH aus ihrem Berufsalltag.
Schweizer Privathaushalte haben im Jahr 2013 im Schnitt 490 Franken an gemeinnützige Organisationen gespendet. Das zeigt der im Mai publizierte Spendenmonitor des GFS-Forschungsinstituts. Dieser hohe Betrag ist ein Stück weit auch der Verdienst von Natasha-Beth Dunwell. Sie arbeitet als sogenannte Dialogerin für die Schweizer Fundraising-Agentur Corris. Corris führt seit 1995 Spenden- und Informationskampagnen durch, ausschliesslich für gemeinnützige Organisationen. Dunwell erzählt: «Mein Arbeitstag ist sehr abwechslungsreich und strukturiert.» Nach einer ersten Teambesprechung am Morgen holt sie jeweils das Material für den mobilen Infostand. Danach geht es mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Einsatzort. «Den Infostand richten wir jeweils in einer belebten Ladenpassage ein», erklärt sie. «Meine Gespräche mit Passanten beginnen in der Regel um elf Uhr am Morgen. Ich informiere interessierte Personen über das Hilfswerk und den Zweck der Spendensammlung.» Die ausgebildete Drogistin fügt hinzu: «Zudem möchte ich die Leute natürlich zum Spenden motivieren.» Um die Standplatz-Suche, Bewilligungen, Datenerfassung und vieles mehr kümmern sich Corris-Mitarbeiter in Zürich, Lausanne und Bellinzona.
ZEWO-Gütesiegel sorgt für Sicherheit
Dunwell sagt: «Auf meine Tätigkeit als Dialogerin wurde ich seriös vorbereitet.» Corris habe sie im Rahmen einer intensiven Schulung ausführlich über das zugeteilte Hilfswerk informiert. Beim Hilfswerk wurde sie auch über die aktuelle Spendenkampagne aufgeklärt. «Wenn ich Fragen von Passanten nicht beantworten kann, steht mir auch mein Teamleiter zur Seite.» Die Fussgänger würden sehr unterschiedlich auf Sammelaktionen von Hilfswerken reagieren. «Manche bleiben stehen und lassen sich informieren, andere weichen aus oder wechseln die Strassenseite.»
Wie verbreitet ist ihrer Ansicht nach das Misstrauen, dass Spenden nicht dort ankommen, wo sie gebraucht werden? «Die Leute verstehen meist gut, dass nicht alle Spenden in Projekte fliessen können. Denn jedes Hilfswerk hat einen gewissen administrativen Aufwand und professionelles Spendensammeln kostet Geld», erklärt sie. Das Gütesiegel der ZEWO-Stiftung sorge beim Spenden aber für Sicherheit. Die Stiftung verleiht ihr Gütesiegel nur an Hilfswerke, die mit Spendengeldern gewissenhaft umgehen. «Am Stand nehmen wir zudem grundsätzlich kein Bargeld an. Alle Spenden fliessen sofort zu hundert Prozent an die Hilfswerke.» Die Kosten für die Sammelaktionen zahlen die Hilfswerke über ihr Marketing-Budget.
Gespräche führen für eine bessere Welt
An ihrer Arbeit gefällt Natasha-Beth Dunwell der Teamzusammenhalt und die Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen. Zudem schätzt sie die Arbeit im Freien und die Möglichkeit, Menschen zu helfen, die es am nötigsten haben. Jeder Tag sei eine Herausforderung, sagt die 23-Jährige. «Man braucht viel Energie, gute Kommunikationsfähigkeiten und eine dicke Haut in diesem Job.» Sie würde ihre Arbeit keinen Tag länger machen, wenn sie sich nicht vollständig mit den sozialen Projekten identifizieren könnte. Dunwell spendet Hilfswerken auch regelmässig selber Geld. Bei Corris ist sie hauptberuflich seit August 2012 tätig. «Es ist ein spannender Job und gibt jungen Menschen die Möglichkeit, mit ehrlicher Arbeit Geld zu verdienen und erste Berufserfahrungen zu sammeln.» Ihre Freizeit verbringt die junge Frau in erster Linie mit ihrem Freund und der Familie. Fit hält sie sich mit Tanzen und Yoga.
Autor: , redaktion.ch@mediaplanet.com
Dieser Artikel aus der Tagi-Spendenbeilage ist auch abrufbar unter Spendenschweiz. Die Spendenbeilage finden Sie als PDF-Datei hier.