Für das Jahr 2013 hat Corris ein umfassendes Paket an Massnahmen geplant, um die Arbeit als DialogerIn noch attraktiver zu gestalten.
Das Sammeln von Spenden in der Öffentlichkeit ist eine anspruchsvolle und herausfordernde Tätigkeit. Es ist nicht jedermanns Sache auf der Strasse fremde Personen anzusprechen und von einer guten Idee zu überzeugen. Die meisten Mitarbeitenden haben an diesem Job trotzdem viel Freude und erzielen mit ihrem Enthusiasmus grosse Erfolge.
Aber nur zufriedene MitarbeiterInnen können diese Arbeit erfolgreich machen. Deswegen sind wir sehr bemüht, ein möglichst optimales Arbeitsumfeld und bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten.
Die Massnahmen werden sich auf folgende Bereiche beziehen:
Vertragssituation DialogerInnen
Unsere DialogerInnen arbeiten zwischen 1 und 5 Tagen pro Woche. 90 Prozent der DialogerInnen arbeiten nicht länger als 3 Monate. Für die meisten Bewerber ist der Job eine Übergangslösung zwischen oder eine Ergänzung zu Ausbildungen. Diese jungen Menschen wünschen eine hohe Flexibilität. Sie möchten jederzeit mit dem Job beginnen, Einsätze verschieben oder überhaupt auf weitere Einsätze verzichten können.
Aufgrund dieser Bedürfnisse haben wir bereits im November 2012 einen Rahmenarbeitsvertrag eingeführt. Damit kann Corris den MitarbeiterInnen Arbeitseinsätze anbieten, die MitarbeiterInnen sind aber nicht verpflichtet diese Einsätze anzunehmen. Auf diese Weise kann dem Wunsch nach Flexibilität gerade dieser jungen Leute am ehesten entsprochen werden.
Dieser Vertrag wird nun nochmals verbessert und ab 01. Juni in seiner neuen Version eingeführt. Wie bereits in der aktuellen Version ist absolut sichergestellt, dass alle gesetzlichen Regelungen für Sozialleistungen eingehalten werden.
TERMINE: Die Einführung des neuen Vertrages erfolgt am 01. Juni 2013.
Arbeitszeit
Aufgrund einer Beschwerde Ende des Jahres 2012 und einer darauf folgenden negativen Berichterstattung in den Medien haben wir sofort reagiert.
- In einer ersten Reaktion wird seit Anfang des Jahres darauf geachtet, dass alle DialogerInnen die Zeiterfassungsprotokolle ausfüllen und abgeben.
- Zudem schulen wir in Zusammenarbeit mit den Koordinatoren unsere die TeamleiterInnen und DialogerInnen regelmässig, dass die Arbeitszeiten nicht überschritten werden dürfen.
- Ebenfalls eingeführt haben wir eine Regel, dass der Infostand maximal 8 Stunden pro Tag aufgebaut sein darf (7 Stunden Arbeitszeit plus eine Stunde Pause) und dass alle MitarbeiterInnen mindestens eine Stunde Pause machen müssen.
- Es wird ein neues, übersichtliches Arbeitszeit-Reglement mit einem verbessertem Zeiterfassungsprotokoll eingeführt.
- Sollte sich momentan bei DialogerInnen aufgrund der Standplatz-Zuteilung tatsächlich ein Überzeitsaldo ergeben und dieser mit zukünftigen Arbeitseinsätzen nicht mehr kompensiert werden können, werden die Überstunden ausbezahlt.
TERMINE: Die meisten Massnahmen sind eingeführt, das neue Arbeitszeit-Reglement gilt ab 01. Juni 2013.
Löhne – Fixlohn und Bonus
Corris hat in der Vergangenheit faire Löhne bezahlt. Um den Job für Neueinsteiger attraktiver zu gestalten, sind bei den Löhnen folgende Anpassungen geplant.
Bisher betrug der Fixlohn CHF 135 pro Tag (inkl. Ferienentschädigung) plus CHF 850 Treubonus je 20 geleistete Arbeitstage. Wir werden zukünftig beim Fixlohn alle DialogerInnen – unabhängig der geleisteten Einsatztage – gleich stellen. Alle DialogerInnen erhalten dann bereits ab dem ersten Arbeitstag einen Tageslohn von CHF 165 (anstatt bisher CHF 135). Dies ergibt bei 22 Arbeitstagen einen Monatslohn von CHF 3.328 (oder CHF 3.630 inklusive Ferien).
Den Treuebonus wird es dann nicht mehr geben. DialogerInnen mit bestehenden alten Verträgen, die in den neuen Vertrag wechseln wollen, erhalten den Treuebonus für die bis zum Wechsel geleisteten Arbeitstage anteilig ausbezahlt.
Zusätzlich können sich unsere MitarbeiterInnen – wie bereits in der Vergangenheit – einen leistungsabhängigen Bonus verdienen. Wir planen das Bonussystem für WochendialogerInnen und TagesdialogerInnen zu vereinheitlichen, sodass alle MitarbeiterInnen die gleiche Chance auf einen Tagesbonus haben.
Dies wird die Situation für WochendialogerInnen entscheidend verbessern.
TERMINE: Die Erhöhung des Fixums und die Vereinheitlichung des Bonussystems erfolgt am 01. Juni 2013.
Arbeitskultur, Aus- und Weiterbildung, Ombudsstelle
Wie bereits erwähnt stellt die Arbeit als DialogerIn für die meisten Bewerber eine Übergangslösung dar. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll und herausfordernd und kann nur für überschaubare Zeit mit Spass, Herzblut, Motivation und damit erfolgreich gemacht werden. Damit ergibt sich im Aussendienst natürlich eine entsprechende Fluktuation. Die Kultivierung und Sicherstellung einer angemesseneren Arbeitskultur ist eine grosse Herausforderung.
Wir versuchen durch die Bildung von kleinen Einheiten (Teams), routinierte und neue MitarbeiterInnen zusammenarbeiten zu lassen und auf diesem Wege uns wichtige Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Fairness, Ehrlichkeit, etc. zu verankern.
Eine entscheidende Rolle bei der gelebten Arbeitskultur werden auch zukünftig die TeamleiterInnen und KoordinatorInnen übernehmen. Für die Ausbildung, Begleitung und Förderung dieser jungen Führungskräfte werden wir zukünftig noch mehr investieren, damit eine zufriedenstellende Arbeitskultur gelebt wird. Speziell auf TeamleiterInnen-Ebene werden wir verstärkt obligatorische interne und/oder externe Führungskurse anbieten.
Für den Fall, dass DialogerInnen trotzdem Probleme in ihrem Arbeitsumfeld bei Corris haben, werden wir eine externe Ombudsstelle für alle MitarbeiterInnen einrichten.
TERMINE: Start eines zusätzlichen Ausbildungszyklus für TeamleiterInnen: Anfang Mai
Einrichtung Ombudsstelle: Juni 2013
Leistungserwartung
Die Hilfswerke führen Standaktionen aus zwei Gründen durch. Sie wollen eine breite Öffentlichkeit über ihre Arbeit, Ziele und Erfolge informieren und sie wollen mit den Standaktionen neue SpenderInnen gewinnen. Deshalb ist die Arbeit als DialogerIn einerseits eine Informationstätigkeit aber anderseits auch eine Verkaufstätigkeit.
Um Standaktionen für Hilfswerke erfolgreich durchführen zu können, müssen wir also von den DialogerInnen neben der Informationstätigkeit auch die Werbung von neuen Spendern – und zwar mittels sympathischen, ehrlichen und freundlichen Gesprächen – erwarten können.
Die Arbeit als Dialoger ist eine Chance auf eine fair bezahlte Tätigkeit für eine gute Sache. Sie erfordert jedoch eine hohe Leistungsbereitschaft, denn das Sammeln von Spenden in der Öffentlichkeit ist eine anspruchsvolle und harte Arbeit.
Wir unterstützen unsere DialogerInnen bestmöglich mit Schulungsmassnahmen und Betreuung, damit sie die Leistungserwartungen erfüllen können. Aber es ist nicht jedermanns Sache, jeden Tag, bei jedem Wetter, auf der Strasse fremde Personen anzusprechen und sie von einer guten Idee zu überzeugen oder auch mit negativen Reaktionen umgehen zu können.
Diese Umstände und die Leistungserwartung sind Herausforderungen, die einen Teil der DialogerInnen überfordern können. Ein Drittel verlässt uns deshalb schon während der Einführungsphase in den ersten Tagen.
Um Enttäuschungen von MitarbeiterInnen zu vermeiden, werden wir im Einstellungsverfahren die BewerberInnen noch stärker und deutlicher auf die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Leistungserwartungen hinweisen.
TERMINE: Diese Massnahme wurde bereits umgesetzt.